Weingeschichte Mittelrhein – 2000 Jahre Seligkeit und Weingeschmack
Viele Namen für Orte und heutige Weinlagen haben keltischen Ursprung. Den Weinbau brachten hingegen die Römer aus Italien mit an den Rhein. Seit Cäsars Gallienfeldzügen waren die Römer auch im Welterbetal präsent, brachten ihre Kultur und nicht zuletzt ihre Weinbautradition mit an die Ufer des Mittelrheins.
Im 5. Jahrhundert gaben die Römer das Rheintal auf und die Franken zogen ein. Den ersten Beleg für Weinbau am Mittelrhein liefert um die Mitte des siebten Jahrhunderts eine Königsurkunde aus der Merowingerzeit. Besitzungen von Klöstern und Stiften wurden von dieser Zeit an zu wichtigen Quellen für die Weinbautätigkeit. Mit dem 11. Jahrhundert gelangte der Weinbau vermehrt auch in die Steillagen. Der Rhein vom Mittelrhein wurde begehrtes Gut, und nicht von ungefähr entwickelte sich Bacharach zum wichtigen Weinhandelsplatz. ´
Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges gingen auch am Rheintal nicht spurlos vorüber. Der Weinbau erfuhr in dieser Zeit einen herben Einschnitt. In den späteren Jahrzehnten erholte sich die Region langsam wieder. Erst die Reblaus, die ab 1884 das Rheintal heimsuchte, bedrohte den Weinbau erneut. Viele Weinstöcke mussten aus den Böden gerissen und verbrannt werden. Mancher Winzer am Mittelrhein sattelte auf Obstbau um. Seit der Bildung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz gehört der Mittelrhein zu einem der sechs Weinbaugebiete Deutschalnds.