Die Loreley
Knapp 194 Meter hoch über dem Fluss erhebt sich der markante Felsen der Loreley – das weltweit wohl berühmteste Wahrzeichen des Mittelrheins. Ja, die Loreley dürfte zu den bekanntesten landschaftlichen Markenzeichen Deutschlands zählen. Hier, am Rheinkilometer 555 hat der Rhein seine schmalste Stelle, hier erreicht er auch seine größte Wassertiefe. Bis in die jüngste Zeit war diese Stelle bei den Schiffern wegen seiner gefährlichen Stromschnellen gefürchtet und in kalten Wintern staute sich das Eis rheinaufwärts bis nach Kaub.
Legendär ist auch das berühmte Loreley-Echo: siebenfach soll der Schall am Fuße der Loreley von den steilen Hängen zurückgeworfen worden sein. Seit vielen Jahrzehnten ist das Echo nicht mehr zu vernehmen – der Bau von Bahn und Straße beidseitig des Rheins sowie Felssprengungen zur Entschärfung des Flusses führten zu dessen Verlust.
- Markant: Der 194m hohe Felsen
So herausragend die Lage und so markant der Felsen an sich auch sein mögen,
wirklich in die Kulturgeschichte eingegangen ist der Loreleyfelsen erst vor gut 200 Jahren, als der Dichter Clemens Brentano (1778-1848) in seinem Roman „Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter“ das Gedicht „Zu Bacharach am Rheine“ einfügte. In diesem Gedicht wird zum ersten Male von einer Frauengestalt namens „Lore Lay“ erzählt. Bei Brentano ist die Loreley (oder Lurelei, Lore-Lay oder Lore- Ley, wie sie auch genannt wird) eine wunderschöne Zauberin, der alle Männer verfallen und die sich schließlich vom Loreleyfelsen in den Tod stürzt.So fasiziniert wie Heines Fischer in seinem Kahn, so begeisert sind auch alljärhlich zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt, wenn sie den berühmten Felsen besuchen. Nur das heute niemand mehr von den Wellen des Rheins verschlungen wird, wenn er die Loreley bewundert.
Diesen von Brentano geschaffenen Mythos griffen zahllose Dichter und Schriftsteller nach ihm auf, bis schließlich im Jahre 1824 Heinrich Heine dem Stoff seine gleichsam endgültige Gestalt gab, welche dann – in der Vertonung von Friedrich Silcher (1837) – als „Loreley-Lied“ um die Welt ging. Bei Heine betört der Anblick der „schönsten Jungfrau“ Loreley, die hoch oben auf dem Felsen sitzend, sich mit goldenem Kamme ihr Haar kämmt, den Fischer in seinem Kahn so sehr, dass er nicht auf die Stromschnellen achtet und in den Rheinfluten versinkt.
Impression
- Dichter des Loreley-Liedes