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Geimsamtkeit macht stark

Als die Unseco-Kommission im Jahre 2002 das Obere Mittelrheintal mit dem Prädikat "Welterbe" auszeichnete, war die Begeisterung in der Bevölkerung und bei allen Verantwortlichen groß. Doch wie sollte man dem den "Welterbe"-Titel mit dem Leben füllen? Entwicklung am Mittelrhein nutzen? Wie die Gemeinsamkeit im Tal stärken? Die Lösung ist der "Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal"!

Welterbe-Schiff "Cäcilia", der Personenschifffahrt Gilles

Dieser "Zweckverband" dürfte wohl einmalig in ganz Deutschland und darüber hinaus sein: Rund 60 Gemeinden und Städte, fünf Landkreise und zwei Bundesländer schlossen sich im Jahre 2005 zusammen, um ein einziges Ziel zu verfolgen: den Erhalt und die Weiterentwicklung einer Kulturlandschaft gemäß den Ansprüchen und Zielen der Unesco.

Wichtigstes Entscheidungsgremium ist die Mitgliederversammlung, in der alle Kommunen und Institutionen, die zum Zweckverband gehören, Stimmrecht haben. Die Mitgliederversammlung wählt einen Vorstand, dem neben dem Landrat des Rhein-Lahn-Kreisen und dem Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises auch der Beigeordnete des Rheingau-Taunus-Kreises angehören. Zur Erledigung der alltäglichen Arbeit und der Vorbereitung der Beratungen im Vorstand bzw. der Mitgliederversammlung wurde ein hauptamtlich geführte Geschäftsstelle in St. Goarshausen eingerichtet, die von einem Welterbemanager geleitet wird.

Die bisherigen Ergebnisse des Zweckverbandes können sich wahrlich sehen lassen: So wurde zunächst ein gemeinsames "Coperat Design" für das Mittelrheintal entwickelt, dessen Farbgebung und unverwechselbares Logo mittlerweile zu einem echten Markenzeichen geworden sind. In allen Gemeinden und Städten direkt am Rhein hängen nun Welterbe-Fahnen, stehen Welterbe-Stelen und Rheinkilometer-Steine, in jedem Ort auch auf den Höhen-weisen Ortseingangsschilder den Besucher darauf hin, dass er nun das Welterbegebiet betritt. Gemeinsam mit einem Fachbeirat und verscheidenen Arbeitskreisen hat der Zweckverband dann ein Handlungsprogramm entwickelt, das die Grundlage für die behutsame, welterbe-gemäße Weiterentwicklung der Region darstellt. Daraus folgte die Unterstützung, Förderung und auch selbstständige Durchführung zahlreicher Projekte in den einzelnen Gemeinden und Städte, aber auch die Ortsgrenzen häufig überschreitend.So hat sich beispielweise die vom Zweckverband veranstaltete „rheinpartie“, ein das ganze Welterbe- Tal umfassenden Projektions- und Illuminationsspektakel, im Herbst

2009 zum größten künstlerischen Medienereignis seit Jahren entwickelt.

Wiederholung nicht ausgeschlossen. Besonderen Anklang fand auch der vom Zweckverband initiierte Zusammenschluss der „Welterbe-Gastgeber“, beliebt allerorten ist die eigens gezüchtete Welterbe-Rose mit dem sinnlichen Namen „Zauber der Loreley“. Das Projekt „R(h)einblicke“ soll an vielen Stellen direkt am Rheinufer Orte und Plätze mit einer architektonisch besonders ansprechenden Verweilqualität schaffen. Auch für die Zukunft für die Zukunft sind zahlreiche konkrete Projekte in der Vorbereitung, wie die Einrichtung einer welterbeübergreifenden Ferienstraße, die Inszenierung der Malstandorte William Turners oder die Wiederbelebung des traditionellen Kirschanbaus im Mittelrheintal.